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Pflege- und Entwicklungskonzept Glacis - Glacisschützer_März-2025

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Pflege- und Entwicklungskonzept Glacis

Im Mai 2018 startete die Stadt Minden das Projekt "Pflege- und Entwicklungskonzept Glacis Minden"

Ziel sollte es sein, den Charakter des Waldparks wieder herzustellen. Das Glacis soll attraktiver werden und gleichzeitig die unterschiedlichen Nutzungsinteressen mit berücksichtigen. Zu beachten ist hierbei der Rundweg um das Glacis sowie die Belange des Denkmal- und Naturschutzes. Das Pflege- und Entwicklungskonzept soll eine Entscheidungsgrundlage für künftige Maßnahmenplanungen und deren Umsetzung sein.

Dazu wurde ein Steuerungskreis gegründet, der sich aus unterschiedlichen Interessenvertretern aus Politik, Verwaltung, Vereinen, und unter anderen, uns als Glacisschützer bildete. Zudem gab es 5 Infoveranstaltungen unter Bürgerbeteiligung.
Um die Zielsetzung zu erreichen, wurde das Planungsbüro L-A-E Landschaftsarchitekten Ehrig & Partner damit beauftragt.

Die Vorgehensweise gliederte sich in
  • Bestandsanalyse
  • Entwicklungsplanung
  • Zielplanung
  • Maßnahmenplanung

Die Bestandsanalyse gliederte sich in
  • Gehölz- und Pflanzstrukturen
  • Fauna
  • Nutzungsbereiche
  • Wegestrukturen

Gerade bei den Gehölz- und Pflanzstrukturen zeigt sich durch Pflanzanzeiger (das sind bestimmte Bäume und Pflanzen, die den gesunden oder kranken Zustand der gesamten Flora anzeigen), dass sich das Glacis im botanischen Niedergang befindet. Nichts zu tun, würde bedeuten, dass wir langfristig kein Glacis mehr so haben, wie wir es kennen. Es geht ein. Die Gründe sind vielfältig: Umwelt, Fehlnutzung, Überdüngung durch unkontrollierten Düngereintrag (Hundekot).

Entwicklungsplanung. Was war, und wo es hingehen soll.
Das Glacis wurde als preußische Glaciswaldung begründet und später durch Tatter und Trip gartenkünstlerisch als Waldpark ausgestaltet. Das Mindener Glacis ist weder ein Landschaftspark, auch wenn es landschaftliche Partien beinhaltet, noch ist es als städtische Grünanlage der Gründerzeit angelegt worden. Vielmehr zeigte bereits die Planung von Tatter und Trip eine denkmalpflegerische Komponente, indem sie mit großem Geschick die Topographie der Festungsanlage und den bereits weitgehend vorhandenen Baumbestand behutsam integrierte und durch Brückenbauwerke und Nachpflanzungen ergänzte. Ab 1952 gab es jedoch keine Fortentwicklung mehr.
Das Ziel ist, die historischen Strukturen herauszuarbeiten, um die Durchgängigkeit der Glacisanlagen zu verdeutlichen und den grünen Festungsring im Stadtbild kraftvoll herauszustellen. Der bisher weitgehend ungesteuerte Nutzungsdruck soll in geordnete Bahnen gelenkt werden. Dies betrifft im Wesentlichen das Thema der Festivitäten entlang der Weserpromenade und die Nutzung des Glacis durch Fahrradfahrer.

Hier baut die Zielplanung mit zwei Eckpfeilern auf.
Der erste betrifft den Festungscharakter, der durch das umgebene Glacis den Kern Mindens als historische preußische Festungsstadt betont.
Der zweite betrifft die Weiterentwicklung des Glacis als Waldpark, um es langfristig zu erhalten. Dazu zählen Neuanpflanzungen von klimaresistenten Bäumen und Gehölzen, aber auch die Entnahme von Pflanzstrukturen, die sich negativ auf den Erhalt des Glacis auswirken. Es soll eine Kombination aus schattholzdominiertem Hochwald und lichtholzdominiertem Mittelwald entstehen.
In der Zielplanung fließen die Erkenntnisse der Entwicklungsplanung ein. Hinzu kommen die Berücksichtigung der Denkmäler, der Wegestrukturen, die Qualifizierung der Wege für Radfahrer und Fußgänger und die Bereiche der ruhigen und belebten Nutzung.

Als Ergebnis des "Pflege- und Entwicklungskonzept Glacis Minden" wurde vom Planungsbüro L-A-E Landschaftsarchitekten Ehrig & Partner ein Leitfaden als Arbeitsgrundlage präsentiert, der sich in  folgende Bereiche gliedert:


Hiermit hat das Planungsbüro L-A-E Landschaftsarchitekten Ehrig & Partner eine hervorragende Arbeit für die daraus folgenden Maßnahmen und Umsetzungen geleistet, die einstimmig von allen Beteiligten des Steuerungskreises honoriert und genehmigt wurden.

Die erste erfolgreiche und überaus sehr gut gelungene Umsetzung erfolgte in den Jahren 2024/25 im Fischerglacis durch die Städtischen Betriebe Minden.



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